Am Anfang des Lebens braucht ein Baby nur Milch. Mit der Zeit ändern sich aber die Bedürfnisse seines Körpers. Die Eltern müssen deshalb mit der Erweiterung der Lebensmittelvielfalt beginnen. Wie kann man das sicher tun? Wann wird Fleisch in die Ernährung eingeführt? Wir erklären.
Informationen zur Erweiterung der Ernährung werden in den aktuellen Richtlinien der Polnischen Gesellschaft für Gastroenterologie, Hepatologie und Kinderernährung angegeben (der vollständige Text der Leitlinien ist auf der Website der Polnischen Pädiatrischen Gesellschaft zu finden: https://ptp.edu.pl/files/Standardy_Medyczne_2014_Zalecenia_ywienia_.pdf). Die Empfehlungen entsprechen den Leitlinien der ESPGHAN (The European Society for Paediatric Gastroenterology Hepatology and Nutrition) und EFSA (European Food Safety Authority). Hier finden Sie Ratschläge, wann Sie mit der Einführung neuer Lebensmittel in das Menü Ihres Kleinkindes beginnen, womit Sie anfangen, in welchen Mengen Sie neue Lebensmittel geben sollen – und vieles mehr. Es muss aber betont werden, dass diese Empfehlungen für gesunde Kinder gelten, die nicht zu früh geboren wurden. Bei Frühgeborenen oder Kleinkindern mit diagnostizierten Krankheiten sollte die Ernährung von Fachärzten individuell angepasst werden (z.B. Frühgeborene brauchen ein etwas anderes Nahrungsergänzungsschema).
Die Autoren des Dokuments betonen, dass eine entsprechend früh begonnene gesunde Ernährung einen erheblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Kindes hat. Sie kann das Risiko der künftigen Entwicklung zahlreicher Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes, Osteoporose, Arteriosklerose oder Allergien minimieren.
Aus dem Bericht ergibt sich auch, welche Fehler polnische Eltern in der Kinderernährung begehen. Erstens: Viele Babys essen im Alter von sechs bis zwölf Monaten zu oft – etwa sieben oder mehr Mahlzeiten pro Tag. Die Kleinsten bekommen auch zu viele Säfte. Mehr als die Hälfte der Kinder erhält auch keine Nahrungsergänzung durch Vitamin D. Es traten auch Probleme mit der richtigen Zubereitung von Nahrungsmitteln für Babys.
Wie soll man also vorgehen, um Fehler bei der Einführung neuer Lebensmittel in die Ernährung von Kindern zu vermeiden?
Wann kann man mit der Erweiterung der Lebensmittelvielfalt beginnen?
Sowohl nationale als auch internationale wissenschaftliche Gesellschaften und Expertengruppen empfehlen, das Baby in den ersten sechs Lebensmonaten (aber mindestens vier Monate lang) ausschließlich mit Muttermilch zu füttern. Gemäß diesen Leitlinien ist es in der Zeit nicht notwendig, dass Kinder zusätzlich Wasser, Tee oder Säfte trinken. Bei Bedarf kann man aber Medikamente oder Vitamine geben.
Die Spezialisten sagen nicht, wann genau das Stillen beendet werden soll. Es wurde nur festgestellt, dass es nach dem Alter von zwölf Monaten so lange fortgesetzt werden darf, wie es das Kind und die Mutter wollen.
Es sollte jedoch beachtet werden, dass bei manchen Kindern, z. B. mit einem hohen Eisenbedarf die Notwendigkeit, ergänzende Lebensmittel einzuführen, etwas früher, d. h. vor dem Abschluss des 6. Lebensmonats bestehen kann.
Wenn das Kleinkind keine Muttermilch erhält, müssen Sie es mit Produkten füttern, die die Muttermilch ersetzen, die Baby- oder Ersatzmilch bezeichnet werden. Hier unterscheiden wir Anfangs- und Folgemilch. Sie werden so hergestellt, dass sie die Muttermilch nachahmen – üblicherweise aus speziell vorbereiteten Kuhmilchproteinen (und manchmal auch Ziegenmilchproteinen, Proteinhydrolysaten oder Sojaproteinisolaten), wobei die Bedürfnisse des Säuglings in bestimmten Entwicklungsstadien berücksichtigt werden. Bei Säuglingen, die mit Ersatzmilch gefüttert werden, kann die Erweiterung der Ernährung früher beginne als bei Säuglingen, die nur gestillt werden.
Gemäß aktuellen Empfehlungen von Spezialisten soll die Erweiterung der Lebensmittelvielfalt nach dem Abschluss der 17. Lebenswoche, jedoch nicht später als in der 26. Lebenswoche, d. h. zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat des Babys begonnen werden. Bei Säuglingen, die mit Ersatzmilch gefüttert werden, kann die Erweiterung sogar ca. ein Monat früher beginnen. Der Prozess kann anfangen, wenn das Baby dafür reif wird, feste Lebensmittel zu sich zu nehmen. Zeichen dafür sind:
- Das Kind ist im Stande, selbst in halbsitzender Position mit Stütze auszuhalten;
- Das Nervensystem des Kindes und die Muskulatur sind derart reif, dass es ihre Hals- und Kopfbewegungen völlig unter Kontrolle hat;
- Das Kind kann aus dem Löffel essen;
- Der Reflex verschwindet, feste Körper aus der Mundhöhle zu entfernen, der für die frühe Baby- und Neugeborenenphase natürlich ist (er verhindert es, dass das Kleinkind an festen Nahrungsmitteln erstickt, wenn es noch nicht bereit ist, diese zu schlucken).
Kinderernährung im ersten Lebensjahr
Die Notwendigkeit, die Lebensmittelvielfalt zu erweitern, beruht auf der Tatsache, dass der Nährstoffbedarf des Babys zunimmt und ihn die Muttermilch nicht mehr ausreichend befriedigen kann. Milchfreie Mahlzeiten sollen mit der Zeit die Milchmahlzeiten ersetzen. Gemäß Empfehlungen soll ein Baby am Ende des ersten Lebensjahres nur zwei oder drei Milchmahlzeiten pro Tag erhalten.
Die regelrechte und sichere Erweiterung der Lebensmittelvielfalt stützt sich auf einige Grundregeln:
1. Neue Produkte führen wir in die Ernährung des Babys nicht gleichzeitig ein Sie sollen einzeln, in dreitägigen Zeitabständen eingeführt werden. In dieser Zeit ist die Reaktion des Kindes auf das neue Lebensmittel zu beobachten.
2. Das neue Produkt ist am besten in Form eines glatten Pürees aus einer Zutat mit einem Löffeln zu geben.
3. Bei der Einführung neuer Produkte soll mit kleinen Portionen begonnen werden. Am Anfang reichen drei-vier Teelöffel des neues Produktes aus.
4. Die Erweiterung der Ernährung ist mit typischen Lebensmitteln zu beginnen (mehr dazu weiter unten). Experten zufolge spielt aber die Reihenfolge, in der sie eingeführt werden, für das Baby und seine Reaktion auf die Neuheit in der Ernährung keine Rolle, was heißt, dass es nicht von Bedeutung ist, ob das Kind zuerst Gemüse probiert oder Brei.
5. Verabreichung von Lebensmitteln, die potentiell allergische Reaktionen hervorrufen können, wie Kuhmilch, Eier, Fisch, Meeresfrüchte oder Nüsse soll nicht hinausgeschoben werden. Denn es gibt keine Daten, die darauf hinweisen würden, dass eine spätere Einführung von Allergenen das Risiko der Allergieentstehung beeinflussen kann. Solche Produkte sollen gemäß Empfehlungen besser zu Hause als in der Kinderkrippe oder im Restaurant eingeführt werden.
Mit welchen Produkten kann man die Erweiterung der Lebensmittelvielfalt beginnen? Das können sein:
- Gemüsepüree,
- Obstpüree,
- Reisbrei.
Wie wir bereits erwähnt haben, kann es zwar frei gewählt werden, welches dieser Lebensmittel dem Baby zuerst gegeben wird. Es lohnt sich aber, die Erweiterung der Babyernährung mit Gemüse zu beginnen. Das ergibt sich aus der Tatsache, dass sein Geschmack schwieriger zu akzeptieren ist als der Geschmack süßer Früchte oder Breie. Damit sich das Baby daran gewöhnen und es auch im späteren Leben akzeptieren kann, geben wir ihm zuerst Gemüse und erst dann Obst, nachdem das Kind das Gemüse bereits gut kennen gelernt hat.
Die Experten weisen darauf hin, dass wir dem Baby im ersten Lebensjahr die Möglichkeit geben müssen, beißen und kauen zu lernen. Mit dem Lernprozess soll zwischen dem sechsten und zehnten Lebensmonat begonnen werden. Er dauert bis zum Abschluss des zweiten Lebensjahres. Aus diesem Grund ist es wichtig, feste Lebensmittel mit einer sich ständig ändernden Konsistenz im Alter von sechs bis sieben Monaten schrittweise einzuführen. Wie soll sie sich mit dem Alter des Babys ändern?
- 6.-8. Lebensmonat – am Anfang geben wir dem Kind: dicken Brei, fein zerkleinerte Produkte (Brei und Püree), dann zerkleinerte Produkte mit Klumpen;
- 9.-11. Lebensmonat – wir geben dem Kind fein gehackte oder zerkleinerte Lebensmittel und weiche Produkte in die Hand, damit es sie selbst in den Mund nehmen kann;
- nach dem 12. Lebensmonat – nach Bedarf gehackte oder zerkleinerte Produkte.
Wie viele Mahlzeiten soll das Baby täglich haben? Gemäß Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hängt ihre Anzahl von dem Alter und der Fütterungsmethode ab. Gestillte Babys sollen zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat neben Milchmahlzeiten auch zwei bis drei ergänzende Mahlzeiten und zwischen dem neunten Lebensmonat und zweiten Lebensjahr zwei bis vier ergänzende Mahlzeiten und einen bis zwei wertvolle Snacks bekommen. Mit Ersatzmilch gefütterte Kleinkinder und Kinder ab einem Jahr sollen vier bis fünf Mahlzeiten pro Tag sowie einen oder zwei Snacks zu sich nehmen.
Wann können Babys Fleisch essen? Wie und wann sind die einzelnen Produkte zu geben?
Was wird in den Leitlinien über Verabreichung der einzelnen Produkte gesagt?
- Gluten: Experten zufolge ist es besser, Produkte, die es enthalten (z. B. Getreide), nach dem Abschluss des vierten und vor dem Abschluss des siebten Lebensmonats zu geben.
- Milch: Bis zum 12. Lebensmonat soll Kuhmilch nicht das Hauptgetränk des Babys bilden. Später soll das Kleinkind nicht mehr als 0,5 l Kuhmilch täglich zu sich nehmen. „Junior“-Milch wird auch nicht für Kinder unter 12 Monaten empfohlen. Ziegen- und Schafmilch soll auch nicht von Kindern unter 1 Jahr verzehrt werden. Experten warnen davor, dass Kinder ein Risiko der Anämieentwicklung aus Folsäure- und/oder Vitamin-B12-Mangel durch das Trinken solcher Milch haben.
- Fette (Butter, Margarine, Olivenöl und andere Öle): Es bestehen keine Leitlinien in Bezug auf Verwendung solcher Produkte bei Kindern unter 1 Jahr. Bei älteren Kleinkindern bilden sie eine gute Ergänzung von z.B. Gemüsegerichten. Vorsicht! Kaufen Sie nur solche Margarine, die weniger als 1 Proz. Transfette enthält.
- Eier: Sie können in beliebiger Phase der Erweiterung der Lebensmittelvielfalt eingeführt werden. Das einzige, worauf man verzichten muss, ist die Gabe von Rohei, denn es besteht bei ihm das Risiko einer Salmonella-Infektion.
- Salz und Zucker: Sie müssen in der Babyernährung möglichst vermieden werden. Am besten erste zwei-drei Jahre lang.
- Honig: Soll Kindern unter 1 Jahr nicht gegeben werden, denn er kann das für sie gefährliche Botulinumtoxin enthalten.
- Wasser: Wird ein Baby gestillt, so muss ihm bis zum vollendeten 6. Lebensmonat kein Wasser gegeben werden. Es ist gut, ältere Säuglinge an das Trinken von Wasser statt Säften z gewöhnen, weil das der Fettleibigkeit in der Zukunft vorbeugt. Vermeiden Sie es aber, Ihrem Kind Brunnenwasser zu geben, da es mit Nitraten und Nitriten aus Düngemitteln kontaminiert sein kann.
- Fruchtsäfte: sollen kleineren Kindern unter 4 Monaten bei mit Ersatzmilch gefütterten Babys und unter 7 Monaten bei gestillten Babys nicht gegeben werden. Wir geben Kindern nur 100% Säfte (und nur solche Produkte können in Polen als Säfte bezeichnet werden), ungesüßt, püriert, pasteurisiert. Maximale tägliche Menge beträgt 150 ml. Wir sollen auch vermeiden, sie zwischen Mahlzeiten zu geben, sonst kann das Kind Appetit verlieren.
- Fleisch: In den Leitlinien lesen wir: „Aufgrund des Gehalts an Eisen, Zink, Arachidonsäure, vollwertigem Protein, Vitamin B12 und Carnitin sollte Fleisch ein früh eingeführtes Ergänzungsfutter sein.“ Es kann bereits in der ersten Phase der Erweiterung der Ernährung des Babys zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat eingeführt werden. Wie soll Fleisch den Kleinsten serviert werden? Experten empfehlen insbesondere Geflügelfleisch (aus Pute, Hähnchen, Gans und Ente), Kaninchen-, Rind- und Kalbfleisch. Die ersten Portionen sollen ca. 10 g täglich umfassen und mit Gemüse vermischt werden. Am Ende des ersten Lebensjahres soll es schon ca. 20 g täglich sein. Es muss darauf geachtet werden, dass das Fleisch von guter Qualität ist. Innereien werden bis zum vollendeten dritten Lebensjahr nicht empfohlen.
- Fisch: soll sowohl in der Erwachsenen- als auch Kinderernährung enthalten sein. Für Kleinkinder ist es besser, sie schrittweise einzuführen: Zunächst nicht mehr als einmal pro Woche in kleinen Mengen geben und dabei die Körperreaktion des Kindes beobachten. Aufgrund des Gehalts an ungesättigten Fettsäuren werden fette Seefische, z. B. Hering oder Lachs empfohlen. Von Raubfischen wie Thunfisch oder Königsmakrele wird jedoch abgeraten.
Spezialisten weisen darauf hin, dass die Fütterung nach dem folgenden Grundsatz erfolgen soll: Der Elternteil entscheidet, wann und was das Baby isst, und das Baby entscheidet, wie viel es isst. Wenn es mehr essen will, kann ihm mehr gegeben werden. Wenn es kleinere Portionen braucht, lassen wir es weniger essen. Autoren des Berichts betonen, dass es ein sehr häufiger Fehler ist, dass die Kleinsten überfüttert werden, was ihr Wohlbefinden in der Zukunft beeinflussen kann.
Fleisch in Kinderernährung Welches soll man wählen? Wann und wie soll es serviert werden?
Nach den Empfehlungen der Polnischen Gesellschaft für Gastroenterologie, Hepatologie und Kinderernährung soll Fleisch eines der Lebensmittel sein, die früh in die Ernährung eines Babys eingeführt werden. Nicht nur der hohe Gehalt an leicht aufnehmbarem Protein ist wichtig, sondern auch Eisen, Zink, Arachidonsäure, Vitamin B12 und Carnitin, die die Entwicklung des kindlichen Körpers unterstützen. Es soll aber kein Fleisch aus nicht geprüften Quellen gekauft werden, in Bezug auf die wir nicht sicher sind, ob es auf Bakterien oder Parasiten getestet wird.
Kindern sollen magere Fleischsorten wie Geflügel, z.B. Putenfleisch oder Hähnchen serviert werden. Gemäß Leitlinien der Polnischen Gesellschaft für Gastroenterologie, Hepatologie und Kinderernährung kann dem Baby und Kleinkind auch Gans, Ente, mageres Rindfleisch, Kalbfleisch und Kaninchen gegeben werden. Es gibt aktuell keine Daten, die auf eine bestimmte Reihenfolge in der Einführung der einzelnen Fleischsorten bei der Erweiterung der Ernährung hinweisen würden.
Fleisch soll dem Kind am Anfang in kleinen Portionen von ca. 10 g täglich serviert werden. Zunächst soll es gekocht und mit Gemüse gemixt werden. Nach dem 7. Lebensmonat muss Fleisch nicht mehr fein zerkleinert werden (natürlich wenn das Kind größere Stücke essen kann). Vom 4. bis zum 12. Lebensmonat soll die Fleischmenge schrittweise bis auf 20 g täglich erhöht werden. Nach dem Abschluss des 12. Lebensmonat kann man dem Kind bereits größere Fleischstücke geben. Es gilt dann aber weiterhin die Regel, dass es am besten in Wasser, Brühe oder im Dampf gegart werden soll. Das Verdauungssystem eines Kindes ist nicht an den Verzehr schwer verdaulicher, z. B. gebratener oder sehr fettiger Lebensmittel gewöhnt.
PL: Dieta dla dzieci. Rozszerzanie diety dziecka krok po kroku
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